Lampropeltis getula

DIE ÖSTLICHE KETTENNATTER (LINNAEUS 1766)

Lampropeltis getula, durch ihre Zeichnung früher auch Ketten-Königsnatter genannt, ist die älteste beschriebene getula-Art. Jedoch wurde sie von LINNÈ 1766 noch als Coluber getulus bezeichnet. Mittlerweile wurde die taxonomische Einteilung mehrfach abgeändert. Seit 2009 unterliegt sie dem Artstatus und wurde mit Unterarten wie „floridana (brooksi), meansi und getula getula“ zusammengefasst. Die immer umstrittenen Unterarten „goini und sticitceps“ wurden ebenfalls zu L. getula zugeführt. So umfasst nun diese Kettennatternart die meisten Unterarten, wodurch sich für viele Halter dementsprechend Probleme bei der Beschaffung und Bestimmung diverser Tiere ergeben. Um die Einteilung übersichtlicher zu gestalten, werde ich hier die jeweiligen Unterarten einzeln und genauer beschreiben.

Die östliche Kettennatter wird mit einer Maximallänge von 208 cm die Größte Art des getula-Komplexes. Die Durchschnittsgröße beträgt allerdings lediglich 90 – 122 cm (CONANT & COLLINS 1998). Die Schuppenreihen sind, wie bei allen anderen Arten, mit 19 – 25 bestimmt. Die Ventralschuppen belaufen sich auf 200 – 223 bei beiden Geschlechtern. Die Männchen besitzen 45 – 58 Subcaudalia, die Weibchen 37 – 55 (BLANEY 1977).

Das Verbreitungsgebiet von L. getula verläuft von New Jersey zu den Florida Keys im Osten und dem Florida Panhandle bis nach Südost-Alabama im Westen. Allerdings unterscheiden sich die Tiere im Verlauf von Nord nach Süd enorm in der Zeichnungsvariabilität. Die nördlich gelegenen Exemplare (Nordflorida bis New Jersey) haben eine schwarz-weiße (meist auch gelbe) Querbänderung mit 17 – 36 Stück an der Zahl. Richtung Süden hingegen nimmt das Schwarz massiv ab und die Tiere weisen eine sehr helle Grundfärbung auf, die meist einem okkerähnlichen Braun gleicht. Die Bänderungszahl verdoppelt sich (22 – 54). Dieses Farbmuster war den früher als eigenständige Unterart bekannten L. g. floridana zuzuordnen. Weitere isolierte Populationen, die sich farblich noch um ein vielfaches Unterscheiden, sind im Florida Panhandle zu finden (KRYSKO & JUDD 2006).

DIE FLORIDA-KETTENNATTER (BLANCHARD 1919)

L. g. floridana
Foto: D. Renner

Die Florida-Kettennatter wird von vielen Haltern immer noch reinerbig gehalten und gezüchtet, auch wenn man sie leider nicht all zu oft in deutschen Terrarien findet. Durch die Eingliederung zusammen mit anderen Unterarten kann man nur hoffen, dass sie nicht komplett in ihrer Färbung verschwindet. Denn auch hier wird von vielen Haltern in zwei Lokalitätsfärbungen unterschieden.

brooksi-pattern
Foto: D. Renner

Während L. g. floridana eine hellbraune Grundfarbe mit orange- gelben Querbändern hat, gibt es noch die brooksi-Pattern, die hierzu eine völlig andere Zeichnung aufzeigt. Die floridana aus dem Norden des Landes weißen meist 12 – 20 Sattelflecken auf, während die brooksi-pattern aus dem Süden Floridas kaum dunkle Querbarren oder Zeichnungen besitzt. Durch die helle Färbung des Zentrums der Schuppen wirken die Tiere im hellen Licht meist sogar einfarbig gelb.

DIE CHIPOLA-KETTENNATTER (NEILL & ALLEN 1949)

1.1 L. g. goini
Foto: D. Renner

Lampropeltis getula goini, auch Goins Kettennatter genannt, ist wohl die am wenigsten verbreitete Kettennatter. Durch ihre ausgesprochen ungewöhnliche Färbung begeistert sie zwar sehr viele Halter, nur leider wird sie kaum nachgezogen. In Deutschland sind mir daher keine Züchter bekannt. Meine Tiere stammen aus Tschechien, wo sie mittlerweile öfters zu finden sind.

Die Zeichnungsvarianten dieser speziellen Mischform ist sehr variabel. Am geläufigsten sind jedoch  Banded-Tiere, die i.d.R. 15- 17 breite, meist dunkelbraune Querbänder besitzen. Der Kopf ist meist hellbraun bis orange gefärbt und weißt eine punktartige Zeichnung auf (was wohl auf die morphologische Zusammengehörigkeit zu floridana zurückzuführen ist). Die Größe unterscheidet sich mit 152 cm doch ein Stück zu Tieren der reinen L. g. floridana oder L. g. getula.

Auch wenn sie lediglich als alte Unterart bzw. Mischform gilt, sollte man sie doch, sofern man das Glück hat ein Pärchen zu besitzen, reinerbig züchten.

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